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"LampEUsa - Mitten im Meer"

Geschlossene Kinos, abgesagte Filmfestivals - die Corona-Krise hat die Kulturbranche stark getroffen. Auch "LampEUsa" sollte im Jahr 2020 auf diversen Festivals gezeigt werden. Da dies nicht möglich war, erscheint der Film jetzt als kostenloses Streamingangebot auf Youtube.

"LampEUsa - Mitten im Meer"

Ein Film über die Menschen von Lampedusa.


Fast 6.000 Menschen leben auf der kleinen Insel, die geografisch näher an Afrika, als an Sizilien liegt. Für Flüchtlinge ist Lampedusa das Tor nach Europa. Aber ausgerechnet hier, wo hunderttausende Geflüchtete erstmals europäischen Boden betreten haben, wenden sich immer mehr Menschen enttäuscht von der EU ab. Was sind die Sorgen und Nöte der südlichsten Italiener?

"LampEUsa" zeigt die andere Seite der Insel. In dem Film kommen die Einheimischen zu Wort. Sie ärgern sich über zu teuren Strom, sorgen sich um die Wasserknappheit und fordern eine Geburtenstation und eine bessere medizinische Grundversorgung auf der Insel. Trotzdem kommt man im Gespräch am Ende immer wieder auf die Migration zurück. Eine Lektion für Brüssel.

Von Abschottung und Willkommenskultur


Im Sommer 2019 eskaliert der Streit zwischen dem damaligen italienischen Innenminister Matteo Salvini und Carola Rackete. Die deutsche Kapitänin einer Hilfsorganisation hatte trotz des Verbots der Regierung ihr Rettungsschiff in den Hafen von Lampedusa gesteuert. Die Insel stand plötzlich wieder im medialen Fokus und Salvinis Politik der „geschlossenen Häfen“ auf dem Prüfstand. Die neue Regierung in Rom sucht abseits markiger Sprüche Wege für eine menschlichere Lösung.

Von Entbehrungen und Enttäuschungen


Der acht Kilometer lange und karge Felsen mitten im Meer bietet den Menschen herzlich wenig. Die wichtigsten Nahrungsmittel kommen entweder direkt aus dem Meer, oder müssen vom Festland importiert werden. Strom und Treibstoff sind erschreckend teuer. Und das, wofür die Lampedusaner schon lange kämpfen, ist eine eigene Geburtenstation auf der Insel. Diese Alltagssorgen der Menschen wurden von der Migrationsdebatte völlig überlagert und blieben bis heute ungehört.

Von Mut und Ängsten


Flüchtlingshelfer, wie Paola La Rosa, werden nicht müde, sich für die neu ankommenden Menschen einzusetzen. Bootsanlandungen sind auf Lampedusa nicht erst seit der Flüchtlingskrise 2015 Realität. Der Film greift die damit verbunden Ängste in der Bevölkerung auf, zeigt aber auch, wie sich eine engagierte Gruppe von Einheimischen für Menschlichkeit und Nächstenliebe stark macht – allem politischen Gegenwind zum Trotz.

Menschen von Lampedusa


Paola La Rosa

"Wenn du das zum ersten Mal erlebst, ist es wie eine Offenbarung. Wenn es sich plötzlich vor deinen Augen ereignet, ist es genau so, wie du es dir vorgestellt hast. Es sind Menschen."

Die Anwältin Paola ist in ihrem Haus am Strand Zeugin eines Schiffsbruchs von Flüchtlingen geworden. Der Moment hat ihr Leben verändert. Seither setzt sie sich auf Lampedusa für die Geflüchteten und die Wahrung ihrer Menschenrechte ein. Sie unterstützt das Forum Lampedusa Solidale und hilft bei der Anlandung von Migranten, indem sie und andere Freiwillige die Angekommenen mit dem Notwendigsten versorgt. Und Paola versucht, ertrunkenen Geflüchteten einen Namen zu geben - ein Projekt, bei dem sie in mühevoller Recherche nach den Identitäten sucht und den Verstorbenen ein Grab am Friedhof von Lampedusa bereit stellt.
Auf Facebook finden Sie hier die Seite des Forum Lampedusa Solidale und eine Empfehlung für eine Unterkunft auf der Insel: Das Bed&Breakfast von Paola und ihrem Lebensgefährten Melo in der Cala Pisana B&B Paola e Melo


Antonino „Nino“ Taranto

"Der Lampedusaner ist ein Meermensch. Ein Meermensch lässt niemanden im Stich, der in Not ist. Das ist Teil des Wesens des Lampedusaners. Er versteht die Schwierigkeiten, weil er selbst oft in Not ist."

Nino gehört zum Inventar der Insel und ist in gewisser Weise ihr Gedächtnis. Am Ende der Via Roma, der einzigen Flanierstraße im Inselort, betreibt er das Archivio Storico Lampedusa. Hier finden Interessierte nicht nur Literatur, Bilder, Kunstwerke und alte Landkarten der Insel, sondern mit seiner ruhigen und besonnenen Art teilt Nino auch gerne seine Wissen. Er schafft es, die Geschichte Lampedusas eng mit der Gegenwart und der Migration zu verbinden.
Homepage des Archivio Storico Lampedusa


Antonio Palmeri

"Mit dem Flugverkehr hat sich die Insel einen Namen gemacht. Vorher wussten viele nicht, wo Lampedusa ist. Wir waren isoliert und vernachlässigt. Denn es gab nur ein Schiff, das nur kam, wenn schönes Wetter war. Bei Schlechtwetter kam niemand."

Antonio hat in den Siebziger Jahren als einer der ersten auf der Insel auf den sich anbahnenden Tourismusboom reagiert und kurz nach der Eröffnung des Inselflughafens ein Hotel eröffnet. Das "Le Pelagie" - benannt nach der Inselgruppe, zu der auch Lampedusa gehört - befindet sich unweit der Haupteinkaufsstraße im Inselort und ist, genauso wie sein Besitzer, in die Jahre gekommen. Antonio hat den Betrieb mittlerweile seinem Sohn übergeben. Er selbst beobachtet die Entwicklungen im Tourismus auf der Insel mittlerweile mit einer gewissen Distanz.
Homepage des Hotel Le Pelagie

Totó Martello

"Die Regierung muss Initiativen setzen, dass wir das machen können, was wir seit jeher gemacht haben. Aber mit der nötigen Ruhe, statt mit täglichen Hass-Bekundungen."

Totó Martello ist der Bürgermeister der Insel und erzählt von seinem Kampf gegen den damaligen Innenminister Matteo Salvini von der rechtspopulistischen Partei Lega. Der erste Bürger der Insel hat eine bemerkenswerte Haltung zur Migration: Die Anlandungen sieht er wenig problematisch. Problematisch sieht er aber, wenn der Weitertransport aufs Festland - oft aus politischen Gründen - unterbunden wird. Er sagt, Lampedusa hat eine große Tradition, wenn es darum geht, Menschen in Not zu helfen. Das wolle die Bevölkerung auch weiterhin. Aber die Menschen könnten nicht wochen- oder monatelang auf der Insel festgehalten werden.
Die Homepage der Gemeinde Lampedusa


Katharina Isabella Bitzinger

"Es wird auch manchmal versteckter gemacht, dass sie die Anlandungen in die Nacht verschieben, dass nicht die Touristen gestört werden in der Urlaubszeit."

Die gebürtige Wienerin Katharina Isabella Bitzinger hat sich auf Lampedusa einen Lebenstraum verwirklicht: Als Meerjungfrau bringt sie Urlaubern das Schwimmen mit der Monoflosse bei. "Bella" ist mittlerweile auf der Insel heimisch geworden. Ihr Arbeitsplatz: das Meer - jenes Mittelmeer, über das sich viele Geflüchtete ihren Weg zur Insel bahnen. "Bitzi" erzählt davon, dass auf der Insel versucht wird, Anlandungen von Flüchtlingsbooten nicht vor den Augen von Touristen stattfinden zu lassen.
Homepage von Meerjungfrau "Bitzi La Sirenetta und ihre Facebook-Seite


Piero Billeci

"Natürlich ist das Versenken der Flüchtlingsboote für die Regierung wesentlich billiger, als sie nach Lampedusa zu bringen und sie hier teuer zu entsorgen. Aber jemand zahlt den Schaden. Und das sind wir. Die Fischer von Lampedusa."

Die Migration über das Mittelmeer kostet nicht nur Menschenleben, sie birgt auch eine unermessliche Gefahr für die Natur. Piero Billeci spricht als Vorsitzender der Fischervereinigung von Lampedusa Klartext: Der Meeresboden ist übersät mit versunkenen Booten. Piero sieht die Schuld daran vor allem an der italienischen Regierung, die das Versenken der Boote nach erfolgter Rettung erlaubt hatte. Das wird zur immer größeren Gefahr für die kleineren Fischer. Ihre Netze verhaken sich immer wieder in den Schiffswracks. Sowohl der Fischbestand, als auch der Meeresboden können sich nur schwer erholen.
Homepage der Fischervereinigung von Lampedusa Consorzio Pescatori Lampedusa

Nächste Vorführung

Aufgrund der Corona-Krise sind alle Vorstellungen bis auf Weiteres abgesagt. Sie können "LampEUsa" gerne für künftige Vorführungen hier anfragen.

Plakat

Das Filmplakat - gestaltet von Lukas Nagler.

Regisseur

Der Film ist ein privates Projekt des Journalisten Alexander Lechner.

Ein-Mann-Projekt

Idee, Kamera, Schnitt und Redaktion aus einer Hand


Als Journalist ist es mir wichtig, alle Seiten zu beleuchten. Ich bin das Projekt ergebnisoffen angegangen und dokumentiere im Film meine Begegnungen mit Einheimischen.

Als Südtiroler spreche ich deutsch und italienisch. Das ermöglicht es mir, eine Art kultureller Übersetzer zu sein.

Als Mensch ist es mir ein Anliegen, einen Beitrag zu leisten, um gedankliche Mauern einzureißen und durch Verständnis der Positionen der Anderen Brücken zu bauen.

Alexander Lechner ist Journalist, Reporter, Moderator und Neo-Filmemacher. Mit "LampEUsa" hat sich der 38-Jährige an ein Herzensprojekt herangewagt. Lange trieb ihn die Frage um, wie sich das Leben auf jener Mittelmeerinsel gestaltet, die seit Jahrzehnten nur aus einem Grund regelmäßig in den Schlagzeilen ist: wegen der Migration. Im Sommer 2019 hatte die Auseinandersetzung zwischen dem damaligen italienischen Innenminister Matteo Salvini (Lega) und der deutschen Kapitänin des Rettungsschiffes Sea Watch 3, Carola Rackete, erneut die Wogen hochgehen lassen. Der harte Kurs des Rechtspopulisten Salvini hatte die Migrationsdebatte in Mitteleuropa wieder voll entfacht. Also entschloss sich Alexander Lechner mit nur einmonatiger Vorbereitung samt Kamera nach Lampedusa zu reisen und sich selbst ein Bild von der Lage zu machen.

Schon zum Zeitpunkt der großen Flüchtlingsbewegung 2015/16 war Alexander Lechner in Griechenland, Mazedonien, Serbien, sowie an der österreichisch-deutschen Grenze im Einsatz. Er hat für den Fernsehsender ServusTV über die Situation der Geflüchteten berichtet. Inmitten katastrophaler (auch hygienischer) Umstände erlebte er zwar viel Elend und Verzweiflung mit, aber über allem standen der Mut und die Hoffnung, die die Menschen fast ausnahmslos mitbrachten. Die Reise nach Lampedusa, die er auf private Initiative unternommen hat, versteht sich gewissermaßen als Fortsetzung und Vertiefung seiner EU-Außengrenz-Einsätze - diesmal festgehalten in einem sehr persönlichen Erstlingsfilm.

Projekte unterstützen

"LampEUsa" ist ein völlig unabhängiges Filmprojekt.


Nicht erst seit der großen Flüchtlingsbewegung 2015 kommen Migranten über Lampedusa nach Europa. Schon vor Jahren hat sich in Lampedusa gezeigt, dass das Dublin-System nicht funktionieren kann. In meinem Beruf als Reporter war ich bereits selbst während der Flüchtlingskrise in Lesbos und Idomeni, in Belgrad und auch an der österreichisch-deutschen Grenze.

Der Film ist ohne Budget als Ein-Mann-Projekt entstanden und soll gerade daraus seine Stärke entfalten. Die besondere Nähe zu den Menschen von Lampedusa in Kombination mit den authentischen Bildern der Insel soll als Inspiration dienen, die Insel aus ihrem Stigma, eine Migrationsinsel zu sein, herauszulösen. Ein Besuch als Tourist unterstützt die Menschen auf der Insel und sichert ihr Leben auf dem kargen Felsen an der EU-Außengrenze.Natürlich bestehen abseits davon auch noch andere Möglichkeiten, die Menschen und Vereine, die sich um die Versorgung und Rettung von Geflüchteten kümmern, zu unterstützen. Einige möchte ich hier anführen:

  • Forum Lampedusa Solidale: Der Verein kümmert sich um die Versorgung von Geflüchteten auf der Insel Forum Lampedusa Solidale
  • Mediterranean Hope: Die Organisation, zu der auch das Forum Lampedusa Solidale gehört Mediterranean Hope
  • Archivio Storico Lampedusa: Nino Taranto betreibt mit viel Engagement und Genauigkeit die Geschichtsforschung der Insel Archivio Storico Lampedusa
  • Ärzte ohne Grenzen: Die weltweit agierende Organisation rettet u.a. mit dem Schiff Ocean Viking - ein Projekt gemeinsam mit SOS Mediterranee - Schiffbrüchige aus dem Mittelmeer Ärzte ohne Grenzen/MSF
  • SOS Méditerranée: Die Seenotrettungsorganisation ist 2015 gegründet worden und ist nach der Einstellung des Betriebs der "Aquarius" jetzt mit der Ocean Viking im Mittelmeer unterwegs SOS Mediterranee
  • Sea Watch: Die Organisation ist spätestens seit Kapitänin Carola Rackete einem breiten Publikum bekannt und ist mit mehreren Schiffen im Mittelmeer aktiv Sea Watch
  • Trostberger Filmtage: Bei diesem jungen aber feinen Filmfestival in Bayern hat "LampEUsa" im Oktober 2019 Premiere gefeiert. Dank der couragierten Programmierung von Manuela Federl haben sich die Filmtage in den letzten Jahren zu einem Fixpunkt in dem Landkreis entwickelt. Trostberger Filmtage
  • Lautlos e.V.: Der Verein Lautlos unterstützt dank Spenden geflüchtete Menschen mit Kleidung und Nahrung. Die Vereinsgründer Bernd Karmann und Manuela Federl haben den Hilfstransport nach Bosnien im Herbst 2020 auch mit Kameras festgehalten. Ein Film dazu wird demnächst erscheinen. Verein Lautlos

"LampEUsa" ist ein Herzensanliegen. Trotzdem hat die Realisierung Geld gekostet. Wer das Projekt und mögliche Folgeprojekte unterstützen möchte, kann dies mittels Banküberweisung:

Kontoinhaber: Alexander Lechner
IBAN: AT23 1420 0200 0089 7745
BIC: BAWAATWW


Urlaubsparadies und Migrations-Magnet

Lampedusas Traumstrände locken jährlich zehntausende Touristen an, für Flüchtlinge sind sie das Tor nach Europa.


Lampedusa ist einer der südlichsten Punkte Europas. Die Insel liegt geografisch näher an Afrika (152km) als an Italien (210km). Das hat sie schon lange vor der Flüchtlingskrise 2015 für Migranten aus Afrika besonders reizvoll gemacht. Die jüngste Eskalation zwischen NGOs und dem früheren italienischen Innenminister Matteo Salvini über die Seenotrettung im Mittelmeer hat Lampedusa wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.

Rund 5.000 Menschen leben ganzjährig auf der Insel. Das Leben auf dem acht Kilometer langen Landstrich mitten im Mittelmeer, auf dem kaum ein Baum wächst, ist hart und von Entbehrungen gekennzeichnet. Alles ist teurer. Die medizinische Versorgung nur rudimentär vorhanden. Wasser wird immer knapper. Fischerei und Tourismus sind die wichtigsten Einnahmequellen. Bei den Europawahlen im Mai 2019 hat die rechte Lega von Matteo Salvini auf der Insel 45% der Stimmen erhalten. Mehr als doppelt so viel, wie in der gesamten Region Sizilien. Lässt sich dieses Ergebnis allein mit dem harten Migrationskurs des Innenministers erklären?

Die Inselbewohner fühlen sich allein gelassen. Von Rom. Von der EU. Dabei bleibt kaum ein Flüchtling auf der Insel. Von den 4 Prozent Ausländern, die auf Lampedusa leben, kommen die meisten nicht etwa aus Afrika. 56 Prozent sind Rumänen. Hier, wo hunderttausende Menschen erstmals europäischen Boden betreten haben, wurde ein Denkmal mit dem Namen „Tor zu Europa“ errichtet. Brüssel ist zwar geografisch weit entfernt, aber das Schicksal Lampedusas ist ein europäisches.

Das Meer ist die wichtigste Einnahmequelle auf der Insel. War es früher noch die Fischerei, die die meisten Menschen auf Lampedusa ernährt hat, so ist es heute der Tourismus. Die Insel ist mit ihren Felsformationen, dem klaren, blauen Wasser und den wenigen, aber schönen Stränden, ein Naturjuwel. Trotzdem ist die Insel bislang vom klassischen Massentourismus verschont geblieben. Dennoch müssen sich Urlauber das Meer mit Geflüchteten "teilen" - wenn auch meistens, ohne sich dessen bewusst zu sein. Flüchtlingsboote werden meist von der Küstenwache direkt in den Hafen geleitet oder treffen in den Nachtstunden ein. Ab und zu kommt es aber doch vor, dass kleinere Boote autonom an Urlauberstrände landen - ein Ereignis im Film zeigt das.

Das ist das "Tor nach Europa" - das fünf Meter hohe und drei Meter breite Kunstwerk von Mimmo Paladino, das südöstlich des Hafens ins weite Meer hinaus weist. Das Monument ist im Juni 2008 - und damit lange bevor die große Flüchtlingsbewegung ganz Europa aufgemischt hat - eingeweiht worden. Es ist den tausenden Menschen gewidmet, die auf dem Weg nach Europa das Leben verloren haben. An der Fassade hat der Künstler persönliche Gegenstände von Geflüchteten, wie Schuhe, Becher etc., angebracht, die in den Flüchtlingsbooten gefunden wurden. Afrika ist von diesem Punkt aus nur wenige Kilometer entfernt. Wer aber durch die kleine Luke des Kunstwerks Richtung Süden blickt, der sieht das große, dunkle und unberechenbare Meer, das die beiden Kontinente voneinander trennt.

Zur Einweihung der "porta d'europa" hat Alda Merini dieses Gedicht geschrieben:

Una Volta Sognai

von Alda Merini

Una volta sognai
di essere una tartaruga gigante
con scheletro d’avorio
che trascinava bimbi e piccini e alghe
e rifiuti e fiori
e tutti si aggrappavano a me,
sulla mia scorza dura.

Ero una tartaruga che barcollava
sotto il peso dell’amore
molto lenta a capire
e svelta a benedire.

Così, figli miei,
una volta vi hanno buttato nell’acqua
e voi vi siete aggrappati al mio guscio
e io vi ho portati in salvo
perché questa testuggine marina
è la terra
che vi salva
dalla morte dell’acqua.