Als Journalist ist es mir wichtig, alle Seiten zu beleuchten. Ich bin das Projekt ergebnisoffen angegangen und dokumentiere im Film meine Begegnungen mit Einheimischen.
Als Südtiroler spreche ich deutsch und italienisch. Das ermöglicht es mir, eine Art kultureller Übersetzer zu sein.
Als Mensch ist es mir ein Anliegen, einen Beitrag zu leisten, um gedankliche Mauern einzureißen und durch Verständnis der Positionen der Anderen Brücken zu bauen.
Alexander Lechner ist Journalist, Reporter, Moderator und Neo-Filmemacher. Mit "LampEUsa" hat sich der 38-Jährige an ein Herzensprojekt herangewagt. Lange trieb ihn die Frage um, wie sich das Leben auf jener Mittelmeerinsel gestaltet, die seit Jahrzehnten nur aus einem Grund regelmäßig in den Schlagzeilen ist: wegen der Migration. Im Sommer 2019 hatte die Auseinandersetzung zwischen dem damaligen italienischen Innenminister Matteo Salvini (Lega) und der deutschen Kapitänin des Rettungsschiffes Sea Watch 3, Carola Rackete, erneut die Wogen hochgehen lassen. Der harte Kurs des Rechtspopulisten Salvini hatte die Migrationsdebatte in Mitteleuropa wieder voll entfacht. Also entschloss sich Alexander Lechner mit nur einmonatiger Vorbereitung samt Kamera nach Lampedusa zu reisen und sich selbst ein Bild von der Lage zu machen.
Schon zum Zeitpunkt der großen Flüchtlingsbewegung 2015/16 war Alexander Lechner in Griechenland, Mazedonien, Serbien, sowie an der österreichisch-deutschen Grenze im Einsatz. Er hat für den Fernsehsender ServusTV über die Situation der Geflüchteten berichtet. Inmitten katastrophaler (auch hygienischer) Umstände erlebte er zwar viel Elend und Verzweiflung mit, aber über allem standen der Mut und die Hoffnung, die die Menschen fast ausnahmslos mitbrachten. Die Reise nach Lampedusa, die er auf private Initiative unternommen hat, versteht sich gewissermaßen als Fortsetzung und Vertiefung seiner EU-Außengrenz-Einsätze - diesmal festgehalten in einem sehr persönlichen Erstlingsfilm.